Sensorische Integration

  • bezeichnet den neurologischen Prozess, bei dem Empfindungen aus dem eigenen Körper und aus der Umwelt geordnet und verarbeitet werden.
  • bezeichnet das Zusammenspiel der Sinnessysteme, welches uns ermöglicht, unseren Körper effektiv in der Umwelt einzusetzen.
  • stellt die Grundlage für jegliches Verhalten dar – wie zum Beispiel:
    • Lernverhalten (Konzentration, Aufmerksamkeit)
    • Sozialverhalten / Kontaktverhalten / Beziehungsverhalten
    • Schlafverhalten
    • Essverhalten / Trinkverhalten
    • Bewegungsverhalten 

Ziele der Sensorischen Integration

  • Förderung der Sinnessyteme (mehr)
    Die Gestaltung des Raumes und die weiteren Angebote sind auf eine Förderung der Sinnessysteme ausgerichtet. Den Kindern wird die Möglichkeit geboten spielerisch an ihren Basissinnen zu arbeiten. Denn wenn sich die Kinder eine stabile Basis geschaffen haben, können sie auch weiteren Anforderungen gerecht werden.
  • Aufbau sozialer Kompetenzen des Kindes (mehr)
    Bei meiner Arbeit mit Kindern ist es mir besonders wichtig, darauf zu achten, dass die Kinder respektvoll behandelt werden und in einem „geschützten” Rahmen die Möglichkeit erhalten über ihre Bedürfnissen, Meinungen, Sorgen und Ängste zu sprechen oder ihnen auf spielerische Weise Raum dafür zu geben.
    Durch Vorbild-Wirkung, konkretes Darauf-Hinweisen und durch im Spiel Verpacktes können die Kinder, ohne Druck oder Androhung von Strafen, ihre sozialen Kompetenzen verbessern und somit auch ihr Verhalten anderen gegenüber verändern.
  • Stärkung des Selbstbewusstseins des Kindes (mehr)
    Dadurch, dass auf jedes Kind individuell eingegangen werden kann, sind die Situationen in welche sich das Kind begibt auch auf dessen Leistungsfähigkeit abgestimmt. Es kommt zu keinen Misserfolgserlebnissen und das Kind kann erfahren, was es alles leisten kann. An sein individuelles Tempo angepasst steigert sich der Schwierigkeitsgrad und das Kind lernt über seine positiven Erfahrungen sich selbst Dinge zuzutrauen und erhält somit ein positiveres Bild von sich selbst.
  • Sicherheit, Halt und Orientierung durch Grenzen und Spielregel (mehr)
    Spielregeln und Grenzen sollen das Lernen nicht einschränken. Im Gegenteil, sie sollen einen Raum abstecken, in dem die Kinder mit viel Eigenverantwortung experimentell mit ihrem Körper und dem Umfeld Erfahrungen sammeln können.
  • Arbeit mit den Eltern bzw. Bezugspersonen (mehr)
    Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Arbeit mit den Eltern bzw. Bezugspersonen. Dabei empfinde ich es als besonders hilfreich, dass die Eltern bzw. Bezugspersonen während der SI-Stunde auch anwesend sind und je nach Situation entsprechend mitspielen oder einfach nur aufmerksam ihr Kind betrachten. So erfährt das Kind volle Aufmerksamkeit von mir und den Eltern bzw. Bezugspersonen und es ergibt sich die Möglichkeit, dass Eltern und Kinder im aktiven Auseinandersetzen auch etwas über sich selbst, das Kind und den Umgang miteinander „lernen” können.
    Weiters wird Eltern bzw. Bezugspersonen jedoch auch Raum und Zeit gegeben ihre Sorgen, Ängste, Bedürfnisse, Wünsche und bisherigen Erfahrungen in eigens terminlich fixierten Gesprächsstunden, bei denen die Kinder nicht anwesend sind, zu äußern und gegebenenfalls zu besprechen.

Checkliste mit Alltagsbeispielen

  • Motorischer Bereich (mehr)
    Das Kind ist zappelig, unruhig und kann nicht still sitzen.
    Das Kind bewegt sich kaum, ist schlaff, müde und antriebslos.
    Das Kind kommt selten zur Ruhe — ihm fehlen die natürlichen Pausen.
    Das Kind ist schwerfällig, ungeschickt und plump — es stößt sich häufig und fällt hin.
    Das Kind ist steif und verkrampft (dies kann man bei Schülern auch an der Schrift erkennen).
  • Sprachlicher Bereich (mehr)
    Das Kind hat eine undeutliche Aussprache, einen geringen Wortschatz und Schwierigkeiten mit der Grammatik.
    Das Kind spricht nicht altersgemäß (Babysprache).
    In der Gruppe (im Unterricht) schwätzt es immer dazwischen und albert herum.
    Das Kind spricht kaum oder gar nicht.
    Das Kind stottert, bleibt hängen oder verhaspelt sich häufig.
  • Verhaltensbereich (mehr)
    Das Kind ist unkonzentriert, vergisst schnell und lässt sich leicht ablenken.
    Das Kind verwechselt rechts und links.
    Das Kind kann einfachen Anweisungen nicht folgen oder reagiert verlangsamt.
    Das Kind hat Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben, Rechnen (auffälliger Leseabstand, Augenreiben, Rechnen mit Hilfe der Finger).
    Das Kind reagiert bei Stress mit körperlichen Symptomen wie zum Beispiel mit: Bauchschmerzen, Kopfweh, Übelkeit ... •Das Kind ist schlampig, vergesslich und trödelt häufig.
    Das Kind steckt alles in den Mund, lutscht und kaut an Gegenständen (Nägelbeißen, Daumenlutschen ...).
    Das Kind zeigt Auffälligkeiten der Haut (z. B. Neurodermitis).
    Das Kind ist oft unangemessen ängstlich und tritt ungern mit anderen in Kontakt.
    Das Kind kratzt sich ständig am ganzen Körper (es verträgt bestimmte Stoffe oder Etiketten am Körper nicht).
    Das Kind ist oft aggressiv, handelt planlos und überhastet.